Sie möchte das Klima retten und hat deshalb an unserer FAU Informatik studiert.
Alumniin Nora Goumelin ist KI Newcomerin 2023, ist Doktorandin am Lehrstuhl für Mustererkennung
an der FAU und spezialisiert sich im Bereich der Grünen KI.
Was es damit auf sich hat, wie sie die Erde zu einem besseren Ort machen möchte, wie
ihr Alltag als Doktorandin aussieht und warum sie sich ehrenamtlich engagiert, erzählt sie uns jetzt.
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge FAU Alumni My Story.
Hallo Nora. Hallo Nino. Vielen Dank, dass du dir die Zeit heute nimmst. Du schreibst auf
deiner Webseite, du möchtest die Erde zu einem besseren Ort machen. Was meinst du denn damit genau?
Damit meine ich sehr vieles. Als Beispiel vielleicht einfach meine momentane Forschung.
Da versuche ich das Monitoring von Gletschern zu automatisieren, damit wir damit dann im Endeffekt
Klimamodelle verbessern können. Wenn wir bessere Klimamodelle haben, dann können wir uns damit
besser auf das zukünftige Klima einstellen, weil wir besser Vorhersagen haben. Und somit
machst du die Erde zu einem besseren Ort und für Menschen zu einem besseren Ort.
Du hast nach dem Abitur gesagt, du möchtest Informatik an der FAU studieren und zwar,
weil du etwas Gutes für die Umwelt tun möchtest. Warum denn gerade Informatik?
Das war tatsächlich eine ein bisschen spontane Entscheidung auch. Eigentlich wollte ich Geografie
in die Richtung studieren, aber dann habe ich mit einer Informatikerin geredet und sie meinte,
es wäre vielleicht sinnvoll, erst die Methodik zu lernen und danach das Anwendungsgebiet.
Und damals wollte ich Klimasimulationen machen und die Methodik Simulationen lernt man im
Informatikstudium. Deswegen Informatik. Finde ich total spannend, so diesen Hintergrund. Man
sagt im Informatikstudium nach, dass es sehr anspruchsvoll sein soll. Wie bist du durch die
Zeit gekommen? Also ich finde, jedes Studium hat so seine Typen. Informatik bin durch Studium
durchgekommen, in dem ich, ja gut, man muss in jedem Studium erstmal lernen. Aber was mir auch
sehr geholfen hat, war, dass ich viele Freunde gefunden habe und da hat jeder so sein spezielles
Thema, was er gut kann und da kann man sich gegenseitig helfen. Und da durch die Prüfungsphasen
gemeinsam durchstehen. Genau, ja, mit ein paar Lerngruppen und sowas. Habt ihr dann auch hier
auf dem Roten Platz immer mal zwischendurch gesessen, gelernt, Eis gegessen? Ja, Eis gegessen.
Das kannst du ja immer noch machen, denn du bist am Lehrstuhl für Mustererkennung. Wo schreibst du
denn aktuell deine Doktorarbeit? Also örtlich gesehen, drüben im blauen Hochhaus, das ist einfach nur über
den Roten Platz drüber und dann noch ein paar Schritte laufen. Dann lass uns doch einfach mal in
die Richtung gehen. Was hat sich denn für dich verändert seit der Studienzeit? Nimmst du auch die
FAU anders wahr? Also die Perspektive ist jetzt eine ganz andere. Früher habe ich die Bachelorbarkeit
und die Masterarbeit selber geschrieben und saßen Vorlesungen drin. Jetzt bin ich diejenige,
die Aufsicht macht, die vorne sitzt, genau, und aufpasst, dass niemand spickt. Du hast dich ja in
deiner Forschung auf grüne KI spezialisiert. Nimm uns mal mit in deine Forschungsarbeit. Was machst
du da genau? Ich beschäftige mich damit, das Monitoring von Gletschern zu automatisieren.
Das heißt, ich habe Satellitenbilder und versuche ein Modell zu schreiben, das dieses Satellitenbild
nimmt und automatisch die Abbruchkante von Gletschern erkennt. Das heißt, Abbruchkante bedeutet einfach
die Grenze zwischen dem Gletscher und dem Ozean. Wie macht das jetzt die Erde zu einem besseren
Ort, wenn wir wieder das Thema aufgreifen? Diese Abbruchkante von den Gletschern, die geht in die
Gletschermodelle von Geografen ein. Also mit denen beschäftigen sich Geografen, das ist auch ein
Forschungsthema. Und die wiederum gehen in Klimomodelle, ein weiteres Forschungsgebiet. Und
wenn man dieses Monitoring automatisiert, dann kann man mehr Informationen in diese Modelle mit
reinbringen und dadurch werden die besser. Das heißt, wir kriegen bessere Vorhersagen, wie unser
zukünftiges Klima ausschauen wird und wie wir uns dann damit eben arrangieren können. Was fasziniert
dich persönlich so an der Forschung im Bereich grüne KI? Einmal die Anwendung, also was für das
Klima zu tun, für die Nachhaltigkeit, aber auch die KI an sich. Das ist im Prinzip verbindet das
zu meinen beiden Leidenschaften, das Mathematische und eben die Anwendung mit Nachhaltigkeit.
Du bist für deine Arbeit ja vielfach ausgezeichnet. Du bist im letzten Jahr KI-Newcomerin 2023
geworden. In diesem Jahr bist du zu AI Person of the Year nominiert worden. Wie wichtig sind
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:08:20 Min
Aufnahmedatum
2024-12-10
Hochgeladen am
2024-12-10 12:56:03
Sprache
de-DE
FAU Alumni #MyStory: Nora Gourmelon, Gletscher- und KI-Forscherin
Mit Künstlicher Intelligenz die Erde besser machen – das möchte FAU Alumna und Doktorandin Nora Gourmelon. Sie analysiert anhand von Satellitenbildern, wo das Eis von Gletschern abbricht und im Ozean landet. Was bisher manuell ausgewertet wurde, kann mit KI automatisiert werden. Ihre Ergebnisse sind entscheidend für die Verbesserung von Klimamodellen. An unserer FAU hat sie Informatik studiert. Heute arbeitet sie als Doktorandin am Lehrstuhl für Mustererkennung der FAU.
Nora ist Teil des Internationalen Doktorandenprogramms (M³OCCA). Hier arbeiten Forschende interdisziplinär zusammen, um die Messung und Modellierung von Gletschern und Eiskappen in einem sich wandelnden Klima voranzutreiben.
In unserem Interview gewährt Nora Gourmelon persönliche Einblicke in ihre Forschungsarbeit, schildert ihre Leidenschaft für grüne KI und erklärt, warum sie sich ehrenamtlich für Themen wie mentale Gesundheit einsetzt.
Die Videoreihe „FAU Alumni #MyStory“:
In der Interviewreihe FAU Alumni #MyStory kehren die Ehemaligen an den Ort zurück, an dem alles begann: den FAU-Campus. Bei einem gemeinsamen Spaziergang lassen sie uns an ihrer außergewöhnlichen Geschichte teilhaben.
Mehr persönliche Einblicke und außergewöhnliche Geschichten unserer FAU-Alumni gibt es unter www.alumni.fau.de.
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FAU Alumni #MyStory: Nora Gourmelon, Glacier and AI Researcher
Using artificial intelligence to make the Earth a better place – that's the mission of FAU alumna and doctoral candidate Nora Gourmelon. She analyzes satellite images to determine where glacier ice breaks off and ends up in the ocean. What was once a manual process can now be automated with AI. Her findings are crucial for improving climate models. At FAU, she studied computer science, and today she works as a PhD student at the Pattern Recognition Lab.
Nora is part of the International Doctorate Program (M³OCCA). Here, researchers work together interdisciplinary to advance the measurement and modeling of glaciers and ice caps in a changing climate.
In our interview, Nora Gourmelon shares personal insights into her research, describes her passion for green AI, and explains her commitment to volunteering on issues like mental health.
The video series “FAU Alumni #MyStory”:
In the FAU Alumni MyStory interview series, alumni return to the place where it all began: the FAU campus. During a stroll together, they share their extraordinary stories with us.
For more personal insights and remarkable stories from our FAU alumni, visit http://www.alumni.fau.de.